Logo-WE-GedankenIn der Zeit von Social-Media und Online-Foren ist es alltäglich geworden, auf die Ferne Tipps und Tricks auszutauschen, die bei Gesundheitsproblemen aller Art unseren Fellfreunden helfen könnten. Ich möchte mich nicht einreihen in den Zirkel derjenigen, die einen solchen Austausch komplett ablehnen. Manchmal ist es nämlich einfach gut zu wissen, dass man mit Problemen nicht allein ist, dass andere Tierhalter ähnliche Sorgen und Ängste haben, sich Gedanken machen. Es hilft, über Situationen zu reden (bzw. zu schreiben), in denen man unsicher war, wie es weitergehen soll. Und natürlich ist es großartig, andere teilhaben lassen zu können, wenn es dem geliebten Tier wieder besser geht.

Jedoch hat der Austausch auch einen Haken: Je verzweifelter der Wunsch ist, dem eigenen Tier ein Leiden zu erleichtern, desto größer ist die Gefahr, gut gemeinte Ratschläge und Tipps ungeprüft zu übernehmen. Wenn es tatsächlich so einfach wäre, wenn Krankheit A immer mit dem gleichen Mittel B und der Maßnahme C gelindert oder sogar geheilt werden könnte, ja dann bräuchte es eigentlich auch keine Therapeuten mehr. Oder?

Dies betrifft aber nicht nur den großen Markt an Nahrungsergänzungsmitteln und Kräutertherapeutika.
Gleichermaßen findet sich im Netz eine erstaunlich hohe Anzahl von Anleitungen für Übungen oder auch für die Durchführung von Massagen, die in der gezeigten Form durchaus nicht für jedes Tier geeignet sind. Schlimm, wenn dann die vom Halter natürlich gut gemeinte Umsetzung den Hund möglicherweise falsch belastet, ihm sogar Schaden zufügt. Eine Übung, die für einen erwachsenen und gesunden Hund prima geeignet ist, kann für einen Welpen im Wachstum oder einen Hund mit vorhandenen Gelenkerkrankungen schädlich sein. Eine klassische Massage kann einen angespannten Hund beruhigen und entspannen. Sie kann aber bei einem herzkranken Sofawolf durchaus zu Problemen führen und bei einem krebskranken Hund die Bildung von Metastasen fördern.  Dies sind nur ein paar Beispiele. Ich könnte viele weitere aufzählen.

Warum schreibe ich das hier?
Ich möchte einerseits erklären, warum ich auf meiner Seite keine pauschalen Empfehlungen für Übungen gebe oder zeige, außer vielleicht mal solche für wirklich gesunde Hunde.
Andererseits möchte ich dafür sensibilisieren, dem geliebten Tier immer eine Behandung zukommen zu lassen, die seine ganz individuelle Situation berücksichtigt. Vielleicht hat Ihr Hund eben nicht nur Arthrose im Knie, wie Nachbars Lumpi, sondern läuft deshalb so komisch, weil außerdem ein Hüftleiden und/oder eine muskuläre Verspannung besteht. Dann wird es nicht reichen, sich nur um die Knie-Arthrose zu kümmern, denn ihr Hund hat „Läuse UND Flöhe“ wie eine Kollegin von mir immer zu sagen pflegt. Mehrere Probleme gleichzeitig also.Danke_

Ich möchte deshalb an Sie appellieren: Stellen Sie Ihren Hund immer persönlich einem Therapeuten vor (hier meine ich gleichermaßen Tierärzte, Tierheilpraktiker, Tierphysiotherapeuten usw.), der nach einer ausführlicher Untersuchung Ihres Fellfreundes und Befragung zu Lebensumständen, Vorerkrankungen usw. in der Lage ist, einen auf die Bedürfnisse Ihres Hundes abgestimmten Therapieplan zu erarbeiten, der dann für Ihren Hund – aber eben nur für ihn – genau der passende ist. Und wenn Sie Ideen und Gedankenansätze im Internet gefunden haben, die Ihnen gut und richtig erscheinen, dann sprechen Sie auch darüber mit Ihrem Tiertherapeuten. Vielleicht ist etwas dabei, was für Ihren Hund gut ist. Und wenn nicht, dann erfahren Sie aber zumindest auch warum. Klingt doch eigentlich ganz gut, oder?

Eben persönlich und individuell – weil jeder Hund anders ist!

 

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